Am Wegesrand - Ilsetal/Harz

Wie schön ist ein Mischwald nach einem starken Regen. 

In einigen Teilen des Harzes, besonders in unteren Lagen bis 400 Meter über Meeresspiegel findet man besonders im sachsen-anhaltinischen Teil des Harzes noch Buchen-Mischwälder.

Und kleine Kostbarkeiten finden sich am Waldboden.

Die kleinen Mooskissen strahlen nach dem Regen im satten Grün.

Wald im Wandel

Ein Anfang ist gemacht, der Beginn eines hoffentlich langen Buchenlebens.

Viel wird derzeit über den Zustand des Waldes im Harz diskutiert. Allein 68% des Goslarer Stadtforstes sind vom Borkenkäfer befallen. Der Schuldige ist schnell ermittelt, der Mensch und seine Fichten-Monokultur.

Ein Blick in die die Geschichte hilft auch hier, sich über die Gründe dieser Form der Waldbewirtschaftung klar zu werden.

Der Harz war über Jahrhunderte eine Montanregion, Grundlage von Wohlstand und sozialer Absicherung bis in heutige Tage. Bergbau und Hüttenwesen brauchten Holz, genauer Nadelholz wegen einer besonderen Eigenschaft, der Warnfähigkeit.

In den 1930er Jahre begann jedoch eine besonders fatale Entwicklung.

Reichsforstmeister Hermann Göring verfügte, das jährlich 150% der nachwachsenden Holzmenge entnommen werden mußte.

Nach dem Krieg wurden auf Anweisung der britischen Besatzungsmacht sogar 270% der nachwachsenden Holzmenge geschlagen.  Quelle: Goslar Marketing.

Sogenannte Kulturfrauen forsteten in Knochenarbeit in den 50er und 60er Jahren den Wald mit schnellwachsenden Fichten wieder auf. 

Es ist in meinen Augen mehr als wohlfeil, wenn mit dem Wissen von heute herablassend auf damalige Handlungen geschaut wird.

Und noch ein weiterer Punkt stört mich in der Diskussion.

Allenthalben wird der Einsatz von Holzvollerntemaschinen (Harvester) beklagt.

Sollte man auf deren Einsatz verzichten? Wer soll oder will denn mit Kettensäge und Rückepferd oder Traktor in den Wald ziehen um Holz zu schlagen.

In den Wäldern oberhalb von Goslar machen diese Tätigkeit jedenfalls ausschließlich junge Männer aus Osteuropa.

Anstrengungsloser Wohlstand aus dem Sozialsystem ist da natürlich angenehmer.

Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema.

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